[…] Es ist bekannt, dass mit zunehmenden Alter auch die Immunabwehr zu schwächeln beginnt. Dieser Nachteil scheint aber teilweise kompensiert zu werden durch den „Lerneffekt“ des Immunsystems. Im Laufe des Lebens lernt das Immunsystem eine große Zahl an Viren und Bakterien beziehungsweise deren Antigene kennen. Dieses „Kennenlernen“ induziert zwei Reaktionen: 1. das Immunsystem produziert Antikörper gegen das Antigen des Virus oder Bakteriums. 2. das Immunsystem „registriert“ das Antigen in speziellen Zellen, den T-Gedächtniszellen der T-Lymphozyten. Dieses Gedächtnis hilft dem Immunsystem, bei einer erneuten Infektion viel schneller auf den Eindringling zu reagieren als beim ersten Mal. Dieser Vorgang ist die hypothetische Grundlage einer Schutzimpfung, bei der solche Antigene von verschiedenen Krankheitserregern in abgeschwächter Form injiziert werden, damit eine Antikörperbildung und die Registrierung in den Gedächtniszellen erfolgt. Das heißt, dass im Laufe des Lebens, die „Datenbank“ des Immunsystems größer und größer wird. Dies ist eine wahrscheinliche Erklärung für den Sachverhalt, dass 20-Jährige im Durchschnitt pro Jahr zwei bis drei Erkältungen (Kinder sogar noch mehr), die über 50-Jährigen dagegen nur ein oder zwei Erkältungen haben. Und dies scheint auch die Erklärung dafür zu sein, dass bei der Schweinegrippe und Vogelgrippe im Jahr 2009 die über 60-Jährigen signifikant weniger anfällig waren, als die jüngere Generation. Treppenwitz der Schulmedizin damals war, dass in den USA die alten Leute, trotz nachgewiesener Immunität gegen diese beiden Grippeformen, dennoch geimpft wurden. Die unglaublichen Gründe dafür können Sie u.a. in meinem Beitrag Nach der Schweinegrippe ist vor der Schweinegrippe lesen. […]
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